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Bis zum Alexanderplatz…
... sollte sich die Magistrale im Baustil sowjetischen Vorbilds, aber vor allem als erste sozialistische Straße Deutschlands mit Komfortwohnungen für Arbeiter erstrecken. Bereits während des Baus der ersten neuen Häuser in der Stalinallee wurde klar, dass die Bauweise zur Bekämpfung des Wohnungsmangels uneffektiv und vor allem zu teuer war. Auch passte diese Architektur nicht mehr in den Stil der beginnenden 60er Jahre. Die Bebauung schloss deshalb mit den beiden Hochhäusern Nord- und Süd-West am Strausberger Platz ab. Rechts ein Bild vom August 1956.
Unten: Blick vom Strausberger Platz in Richtung Alexanderplatz 1953
Bundesarchiv Bild 183-40714-0001 Foto: Quaschinsky, Hans-Günter
Bundesarchiv Bild 183-P0115-0314
Links: Blick vom U-Bahnhof Schillingstraße zum Strausberger Platz. Der Plan einer großzügigen Bebauung sollte aber auch im 2. Bauabschnitt fortgesetzt werden. 1959 wurde ein Planungswettbewerb ausgeschrieben, an dem sich sieben Architekturbüros beteiligten. Ergebnis war eine gemischte Bebauung mit Wohnhäusern, Einkaufsmöglichkeiten sowie gastronomischen und kulturellen Einrichtungen.
Bundesarchiv Bild 183-53477-0001 Foto: Stöhr
Die Gebäude wurden in Großplattenbauweise errichtet. Bereits die Hochhäuser am Strausberger Platz waren in ähnlicher Weise gebaut worden. Die neue Methode sah allerdings eine industrielle Vorfertigung der Wand- und Deckenplatten vor. Diese wurden dann mit Tiefladern zur Baustelle transportiert und zusammengefügt. Das ersparte Bauzeit aber auch Materialkosten. Dazu kam eine Normung der Platten. Diese Bauweise wurde bis zum Ende der DDR favorisiert und weiter entwickelt. So wurden z.B.Badzellen komplett vorgefertigt und montiert.
Bundesarchiv Bild 183-78194-0001 Foto: Stöhr
Neben den 8 - 10-geschossigen Wohnbauten wurden insgesamt fünf flache, zweietagige Pavillons errichtet. Hier fanden das “Café Moskau”, verschiedene Läden und die legendäre “Mokka-Milch- Eisbar” ihr Domiziel. Letztere erlangte landesweite Bekanntheit durch einen Schlager von Thomas Natschinski. Weitere bauliche Höhepunkte waren das Hotel “Berolina” und das Kino “International”. Josef Kaiser, der bereits das Kino “Kosmos” entworfen hatte, und Heinz Aust planten das Kino als 3-etagigen Stahlskelettbau. Auffallend ist die großflächige Verglasung zur Straße.
Bundesarchiv Bild 183-CO 325-0007-0003 Foto: Kohls, Ulrich 25.03.1964
Bundesarchiv Bild 183-B1116-0002-001 Foto: Sturm, Hors
Bundesarchiv Bild 183-D0807-007-004 Foto: Spremberg, Joachim 07.08.1965
Am 15. November 1963 wurde das Kino eröffnet. Durch seine hervorragende Ausstattung, sowohl innenarchitektonisch wie auch technisch, war es Premierenkino bis 1989. Beliebt waren auch die regelmäßig stattfindenden Matinee- und Spätvorstellungen. 1990 wurde das Kino saniert und neu bestuhlt.
Hinter dem “International” entstand das 13geschossige Hotel “Berolina”. 1964 eröffnet verfügte es über 375 Zimmer und 200 Restaurantplätze. Nach der “Wende” wurde es 1992 geschlossen und 1996 abgerissen. Ein Investor errichtete an seiner Stelle ein 14geschossiges Gebäude, das sich in der Architektur am früheren Hotel orientiert. Hier befindet sich heute das Rathaus von Berlin-Mitte.
Ein Foto vom 30. August 1963. Blick in Richtung Alexanderplatz.Im oberen Drittel, Bildmitte ist das kuppelartige Dach der Kongresshalle zu erkennen. Schräg rechtsdavon das im Bau befindliche “Haus des Lehrers”. Rechts unten sieht man das zukünftige “Café Moskau”.
Bundesarchiv Bild 183-B0830-0002-002 Foto: Sturm, Horst
Bundesarchiv Bild 183-94276-0003 Foto: Brüggmann, Eva
Bundesarchiv Bild 183-B0627-0010-001 Foto: Voigt
Mit 800 m Länge zwischen Strausberger- und Alexanderplatz und eine Breite von fast 130 m bot dieser Teil der Allee ideale Bedingungen für Massenveranstaltungen wie Demonstrationen, Kundgebungen und Paraden. Sei es zum 1. Mai, zum National- feiertag oder zu Anlässen wie den 3. Weltfestspielen der Jugend und Studenten 1973
Bundesarchiv Bild 183-N1007-0009 Foto: Spremberg, Joachim
Bundesarchiv Bild 183-M0804-0724 Foto: Spremberg, Joachim
Bundesarchiv Bild 183-N1007-0019 Foto: Gahlbeck, Friedrich
Bundesarchiv Bild 183-M0804-428 Foto: Junge, Peter Heinz